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Mietvertrag unterzeichnen – worauf Mieter unbedingt achten sollten

02.06.2025
Mann unterschreibt Mietvertrag

Autor/-in

Benjamin Hofmann

Kategorien

  • Mieten

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt oft mit einer neuen Wohnung. Ob Umzug aus dem Elternhaus, ein beruflich bedingter Ortswechsel oder einfach der Wunsch nach Veränderung – die Unterzeichnung eines Mietvertrags ist ein bedeutender Schritt. Doch viele Mieterinnen und Mieter unterschreiben den Vertrag, ohne die Inhalte genau zu prüfen oder sich mit den rechtlichen Konsequenzen auseinanderzusetzen. Das kann im Nachhinein zu unerwarteten Problemen führen. Wer weiß, worauf zu achten ist, kann sich nicht nur Ärger ersparen, sondern auch seine Rechte und Pflichten besser einschätzen. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf Sie beim Mietvertrag in Österreich achten sollten, welche Klauseln in der Regel unzulässig sind und welche Details laut aktueller Informationslage besonders wichtig sind, bevor Sie Ihre Unterschrift setzen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mietvertrag sollte vor der Unterzeichnung sorgfältig gelesen und auf unzulässige Klauseln geprüft werden.
  • Nebenkosten, Kaution, Befristung und Rückgabebedingungen müssen klar geregelt und nachvollziehbar sein.
  • Dokumentieren Sie den Zustand der Wohnung bei Übergabe schriftlich und mit Fotos, um Streitigkeiten zu vermeiden.

Der rechtliche Rahmen des Mietvertrags in Österreich

In Österreich unterliegen Mietverträge in der Regel dem Mietrechtsgesetz (MRG), das klare Vorgaben zum Schutz von Mieterinnen und Mietern formuliert. Es unterscheidet zwischen Vollanwendung, Teilanwendung und Nichtanwendung, je nach Art und Alter des Gebäudes sowie Mietgegenstands. Vor der Unterzeichnung ist daher zu klären, ob das Mietverhältnis dem MRG unterliegt und in welchem Ausmaß. Nur dann können gesetzlich verankerte Rechte wie Kündigungsschutz oder Begrenzungen bei der Höhe der Miete geltend gemacht werden. Auch wenn ein Vertrag frei formuliert ist, darf er laut gängiger Rechtsprechung die gesetzlichen Bestimmungen nicht unterlaufen oder einschränken. Unwirksame Klauseln sind für den Mieter nicht bindend.

Befristung, Verlängerung und Kündigungsfristen verstehen

Besondere Aufmerksamkeit sollten Mieterinnen und Mieter der Frage widmen, ob der Mietvertrag befristet oder unbefristet abgeschlossen wird. Bei einer befristeten Vereinbarung gelten andere Kündigungsfristen und -bedingungen als bei einem unbefristeten Vertrag. Die gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist beträgt für Mieter in der Regel einen Monat zum Monatsletzten, frühestens jedoch nach Ablauf eines Jahres bei befristeten Mietverträgen. Es ist wichtig, diese Fristen zu kennen, um nicht durch kurzfristige Umzugsentscheidungen benachteiligt zu werden.

Mietzins, Betriebskosten und Nebenkosten genau prüfen

Ein oft übersehener Aspekt ist die Zusammensetzung des Gesamtmietzinses. Dieser umfasst nicht nur die eigentliche Miete, sondern auch Betriebskosten, Steuern und oft auch sonstige Entgelte wie Verwaltungskosten oder Pauschalen für Gemeinschaftseinrichtungen. Transparenz ist das Schlüsselwort: Jede Position sollte einzeln aufgeschlüsselt und nachvollziehbar sein. Pauschale Angaben ohne Erläuterung sind kritisch zu betrachten. Lassen Sie sich alle Kosten schriftlich geben und hinterfragen Sie Unklarheiten noch vor Vertragsunterzeichnung.

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Die Rolle der Kaution

Die Kaution dient dem Vermieter als Sicherheit für etwaige Forderungen aus dem Mietverhältnis, etwa für Mietrückstände oder Beschädigungen an der Wohnung. Üblich sind in Österreich laut Arbeiterkammer zwei bis drei Monatsmieten als Kaution, wobei die Höhe im Mietvertrag klar geregelt sein sollte. Eine höhere Kaution ist laut aktueller Informationslage nur in Ausnahmefällen rechtlich haltbar. Wichtig ist, dass die Kaution getrennt vom Vermögen des Vermieters aufbewahrt und nach Mietende samt Zinsen zurückgezahlt wird, sofern keine Forderungen bestehen. Streitigkeiten über die Rückzahlung sind häufig, daher empfiehlt sich eine schriftliche Vereinbarung über die Bedingungen der Kautionsverwendung. Auch hier gilt: Je klarer die Regelung, desto sicherer für beide Seiten.

Zustand der Wohnung und das Übergabeprotokoll

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Zustand der Wohnung bei Übergabe. Hier empfiehlt sich die Erstellung eines ausführlichen Protokolls, in dem der Zustand aller Räume und Einrichtungsgegenstände dokumentiert wird. Fotos sind ebenfalls hilfreich, insbesondere bei sichtbaren Mängeln. Dieses Protokoll sollte von beiden Parteien unterzeichnet werden. Nur so kann im Streitfall bewiesen werden, welche Schäden bereits vor Einzug bestanden haben. Mieterinnen und Mieter sollten zudem prüfen, ob es Renovierungspflichten gibt, die über die gesetzlich vorgesehenen Verpflichtungen hinausgehen. Viele dieser sogenannten »Schönheitsreparaturklauseln« sind laut gängiger Rechtsprechung unzulässig und daher nicht bindend. Eine Beratung bei Mietervereinigungen oder der Arbeiterkammer kann hier weiterhelfen.

Was tun bei Unsicherheiten oder Zweifeln?

Gerade bei umfangreichen oder unklar formulierten Mietverträgen kann es sinnvoll sein, eine externe Beratung in Anspruch zu nehmen. In Österreich bieten Organisationen wie die Arbeiterkammer, Mietervereinigungen oder der Mieterschutzverband professionelle Unterstützung an. Diese Stellen helfen dabei, unzulässige Klauseln zu identifizieren, Unklarheiten zu klären und rechtliche Unsicherheiten auszuräumen. Eine frühzeitige Prüfung des Mietvertrags kann spätere Konflikte vermeiden und gibt Sicherheit bei der Entscheidung für eine neue Wohnung. Wer sich mit dem Vertrag nicht wohlfühlt, sollte das Gespräch mit dem Vermieter suchen oder Alternativen in Erwägung ziehen.

Makler zeigt Paar eine Wohnung

Besonderheiten bei Genossenschafts­wohnungen und gefördertem Wohnbau

Ein weiterer Sonderfall, der besondere Aufmerksamkeit verdient, sind Genossenschaftswohnungen oder Wohnungen im geförderten Wohnbau. Hier gelten oft eigene Regelungen, etwa bei der Höhe der Miete, der Mitbestimmung innerhalb der Genossenschaft oder der Rückgabe der Wohnung. Häufig müssen vor Bezug sogenannte Genossenschaftsanteile geleistet werden, die als Eigenkapital fungieren. Auch hier ist es entscheidend, sich umfassend über Rechte und Pflichten zu informieren und die vertraglichen Bedingungen genau zu prüfen. Ein Vergleich mit anderen Wohnmodellen kann helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Fazit: Gut informiert, besser geschützt

Nur wer sich vorab umfassend informiert, kann seine Rechte wahren und unangenehme Überraschungen vermeiden. Bitte beachten Sie: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechtsberatung, sondern stellt eine allgemeine Information auf Basis vertrauenswürdiger Quellen dar. Nur wer sich vorab umfassend informiert, kann seine Rechte wahren und unangenehme Überraschungen vermeiden. In Österreich bietet das Mietrechtsgesetz viele Schutzmechanismen für Mieterinnen und Mieter – doch nur, wenn sie auch bewusst wahrgenommen werden. Transparenz, Sorgfalt und ein gutes Gespür für rechtliche Stolperfallen sind die besten Voraussetzungen für ein harmonisches Mietverhältnis.

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Benjamin Hofmann

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